Donnerstag, 6. Oktober 2011
Heimreise
Morgen treten wir schon die Heimreise an. Wir werden den Tag noch in Hongkong verbringen. Aufgrund der etwas blöden Internet-Situation hier (teuer, Zeitkonto und man muss es an einem Stück aufbrauchen) werden wir den Bericht zu morgen und der Heimreise sowie die noch fehlenden Bilder von zu Hause nachreichen.

Bis bald in der Heimat,
Simone.



Mittwoch, 05.10.
Heute haben wir einen Ausflug nach Macau gemacht. Das bedeutete, dass wir mit der UBahn zum Fähranleger gefahren sind und von dort mit der einstündigen Fähre nach Macau. Um dort einreisen zu können, mussten wir aus Hongkong ausreisen. Es gab jede Menge bunte Stempel in unseren Pass, weil wir auf dem Rückweg ja auch wieder aus Macau ausgereist und nach Hongkong eingereist sind.
Die Fähre wahr sehr schnell, es handelte sich dabei um ein Schnellboot (Katamaran), das innen wie ein Zug eingerichtet war und auch kein Außendeck besaß. Da wäre man wahrscheinlich weggeflogen.

Angekommen in Macau haben wir uns entschieden, die Kernstadt zu Fuß zu erkunden. Die vielen Spielkasinos, die uns schon am Fähranleger begrüßten, haben wir ausgelassen. Wir wollten lieber die portugiesischen Einflüsse in der Stadt sehen. Entsprechend habe ich auch erstmal die vier Begrüßungs-Werbe-SMSe von meinem Handy gelöscht, die mich in die verschiedenen Kasinos einluden. Los ging es mit dem Besteigen der höchsten Erhebung Macaus. Wir haben uns beim Leuchtturm der Fortalezza de Guia einen Überblick über die Stadt verschafft. Sehr schön war auch der Blumengarten, durch den wir kamen.

Bemerkenswert ist noch, dass wir davon ausgegangen waren, in einer portugiesisch geprägten Stadt die Autos auf der rechten Straßenseite zu finden. Falsch: auch hier fahren sie auf der linken Seite! Aber genau wie in Hongkong kann man auch hier bei grün sicher die Straße überqueren. Kein Vergleich zu China!

Wieder vom Berg abgestiegen, haben wir uns den kleinen chinesischen Garten Lou Lim angesehen, in dem unter anderem Bonsais zu sehen waren. Durch ein Wohngebiet mit etwa 6-stöckigen Häusern ging es zum Jardín Louis de Camoes. Das Wohngebiet erinnerte doch mal wieder daran, dass China nicht ganz so weit weg ist. In Hongkong sieht man sowas eher nicht. Der Garten, den wir dann besuchten ist einem portugiesischen Dichter aus dem 16. Jahrhundert gewidmet. Hier hat man auch wieder viele Anwohner getroffen, die sich unterhielten oder Karten spielten.

Weiter ging es zur Ruine der Kirche Sao Paulo. Die Kirche ist bis auf die Front im 19. Jahrhundert abgebrannt und so steht nur noch das verzierte Eingangsportal. Daneben kann man wieder auf eine Erhebung steigen, die die Fortalezza do Monte beherbergt. Hier sieht man noch die alten Befestigungsmauern und Kanonen, die einen Angriff der Holländer im 17. Jahrhundert abgewendet haben.

Als nächstes sind wir dann in die Innenstadt gegangen und haben uns dort verschiedene Plätze, die hier Largo genannt werden, angeschaut. Der bekannteste ist der Largo do Senado, an dem ein altes Senatsgebäude und die alte Post stehen. Generell kann man an allen Plätzen schöne portugiesisch geprägten Häuser und Kirchen bewundern. Dazu gehören die Kirchen Sao Domingo, St Augustinho und die Kathedrale Sé von Macau.

Nach soviel Kultur ging es dann schweren Herzens zurück zur Fähre, denn es war nun doch schon länger dunkel. Leider haben wir uns auf dem Rückweg dann noch etwas verfranst, aber zum Schluss den Fähranleger zwar müde aber glücklich erreicht.

Simone.



Dienstag, 04.10.
Gestern in Hongkong angekommen, war heute das Ziel, die Stadt genauer zu erkunden. Wir sind mit der UBahn bis nach Tsim Sha Tsui auf die Kowloon-Halbinsel gefahren. Dort sind wir in die Fähre umgestiegen und haben auf Hongkong Island übergesetzt. Die Fähre hat uns pro Nase unglaubliche 2,5 HKD (irgendwas um die 0,30 EUR) gekostet.

Auf Hongkong Island haben wir uns die verschiedenen Hochhäuser und deren Architektur angeschaut. Dazu gehörten das höchte Haus der Stadt (mit über 400m), das Gebäude der HSBC-Bank und das Gebäude der Bank of China. Von zwei Gebäuden aus haben wir den Blick auf die Stadt aus dem 43. bzw. 46 Stock genossen. Von der Bank of China konnten wir in Richtung Norden schauen und vom Central Plaza hatten wir einen 360° Rundumblick.

Zwischen den Hochhäusern ist uns anfangs die Navigation nicht so leicht gefallen. Wenn man sich nach dem Stadtplan richtet, kommt man nicht immer dahin, wo man will. Denn die Straßen kann man manchmal nur schwer überqueren oder sie haben keinen Bürgersteig. Statt dessen gibt es für Fußgänger Hochbrücken. Die Wege auf diesen Brücken führen aber des Öfteren auch einfach mal durch Gebäude und Malls hindurch. Wenn man das mal kapiert hat und sich nach den meist zahlreichen Wegweisern richtet, kommt man gut voran.

Auch den Hongkong Park, den wir dann besucht haben, betraten wir durch ein Gebäude, in dem wir dann mir der Rolltreppe hinauffuhren und hinten wieder rausgingen. Auf der anderen Seite des Parks sind wir zur Seilbahn gegangen, die auf den Aussichtsberg führt. Um zur Seilbahn zu gelangen mussten wir mitten durch ein Sqash-Center durch und sind direkt an den Courts vorbeigegangen. Zur Seilbahn bogen wir ums Eck ab und mussten mal wieder schlagartig feststellen, dass da noch eine ganze Menge Leute außer uns hochwollten. Die Schlange war so lang, dass es sicher dunkel gewesen wäre, bis wir oben angekommen wären. Deshalb haben wir unsere Pläne verschoben. Wir wollen nämlich oben eine kleine Wanderung machen und die Stadt bei Licht und bei Dunkelheit von oben sehen.

Also haben wir umdisponiert. Wir sind mit der Fähre wieder auf die nördliche Halbinsel gefahren und haben uns dort die Avenue of Stars angeschaut. Wie in Hollywood haben hier große Hongkonger Schauspieler Sterne in den Boden eingelassen bekommen. Dazu gehören Bruce Lee und Jackie Chan und noch viele andere die wir nicht kennen. Bruce Lee hat sogar eine Statue bekommen.

Um 20:00 Uhr haben wir uns dann die Symphony of Lights Show angeschaut. Dabei werden die Hochhäuser beleuchtet und schalten passend zur Musik Laserstrahler auf ihren Dächern ein. Zum Abschluss des Tages haben wir noch einen Spaziergang durch den Kowloon Park gemacht und sind noch etwas durch Tsim Sha Tsui gebummelt.

Noch ein paar allgemeine Dinge zu Hongonk: Immer wieder sieht man auf der oberirdischen Tramlinie doppelstöckige Bahnen fahren. Sie sind sehr schmal und hoch. Sehr schön und bemerkenswert, weil unsere in Karlsruhe nur einstöckig sind. Und an den Kreuzungen, die man dann doch mal zu Fuß überquert kann man hier in Hongkong sogar sicher sein, dass man bei grün einfach loslaufen kann. Da kommt niemand um die Ecke geschossen wie in China. Auch sehr angenehm: die Stadt an sich ist schon laut genug. Schön, dass die Autofahrer hier im Gegensatz zu China auf das ständige Hupen verzichten ;-). Und auch schön, dass es hier viel weniger Straßenhändler gibt und wir nicht wie in China ständig ein "Hello" hinterhergerufen bekommen. Generell wirkt die Stadt viel aufgeräumter als die chinesischen Großstädte. Es stimmt: Hongkong ist eben doch nicht China. Vermutlich ist es eher mit New York oder anderen Großstädten vergleichbar. Und im Gegensatz zu China ist zu erwähnen, dass die ganzen Parks etc. hier keinen Eintritt kosten. In China hatte man den Eindruck, dass das doch ein sehr geschäftstüchtiges Völkchen ist, denn an jeder Ecke wurde man (mit meist kleinen Beträgen) zur Kasse gebeten.

Fazit: China war echt schön. Hongkong ist definitiv anders, auch wenn es jetzt zu China gehört.

Simone.



Montag, 03.10.
Willkommen in Hongkong hieß es heute Mittag. Wir hatten zwar nur eine Stunde Flug vor uns, aber von Hotel zu Hotel wurde es eine Reise von 9 Stunden. Los ging es in Guilin. Wir hatten ein Taxi auf 5:30 Uhr bestellt, um gegen 6:00 Uhr am Flughafen zu sein. Natürlich kostete auch das Taxi wieder mehr als erwartet, diesmal handelte es sich um einen Nachtaufschlag. In der Tat waren außer uns auch nicht viele Leute unterwegs. Aber die wenigen, die gefahren sind, hatten meist ein Schwein dabei. Wir haben gleich zwei Schweinefleisch-Transporte gesehen. Ein totes Schwein lugte aus einem offenen Wagen heraus und ein anderes war einfach als zweiter Mitfahrer quer über ein Motorrad gelegt. Skurril und daheim nicht vorstellbar...

Zum Flughafen kamen wir ohne Probleme und als wir die Halle betraten, wurden auch gerade die ersten Lichter angeknipst und die Systeme der Checkin-Schalter hochgefahren. Der Flieger war pünktlich und so landeten wir um 9:00 Uhr in Shenzhen, einer chinesischen Stadt an der Grenze zu Hongkong. Vom Flughafen konnten wir dort direkt mit der Metro bis zur Grenze fahren. Es war ungefähr eine Stunde Fahrt und die Anbindung zum Flughafen gibt es erst seit Juni (Universiade).

An der Grenze sind wir schnell und erfolgreich aus China ausgereist und kippten nach der nächsten Ecke fast aus den Latschen angesichts der riesigen Schlange zur Einreise nach Hongkong. Wegen der chinesischen Ferien hatten sehr viele Leute die gleiche Idee wie wir. Erstmal folgten wir den Schildern und landeten in der Masse. Irgendwann sprach uns dann eine Chinesin an, dass wir es doch mal rechts an der schnellen Linie versuchen sollten, denn die lange Schlange wäre wohl nur für Chinesen. Also sind wir über ein Trenngitter gestiegen und fragten uns durch. Mit unserem Pass durften wir an der ganzen langen Schlange vorbei und uns an einer deutlich kürzeren anstellen. Schon eine Art Zwei-Klassen-Gesellschaft... Zumindest haben wir es dann nach ca. 1 1/2 Stunden über die Grenze geschafft. Die kürzere Schlange hat uns mindestens eine Stunde gespart.

Die nächste Etappe legten wir dann wieder mit dem Zug zurück. Auch das Anstehen für ein Zugticket hat eine ganze Weile gedauert, aber der Zug selbst war dann verhältnismäßig leer. Das lag vermutlich daran, dass sehr viele sehr lange Züge in kurzen Abständen losfuhren. Mit dem Zug und der Metro ging es ins Hotel. Wir haben ein Zimmer im 12. Stock und den großen Panda, der an die Hauswand gemalt ist, sieht man schon von der Metro-Station aus. Leider ist in Hongkong alles etwas teurer und obwohl das auch für das Hotel gilt, müssen wir das Internet trotzdem zusätzlich zahlen. Zudem ist das System etwas ungeschickt: Wenn man die eine Stunde Guthaben einmal aktiviert hat, läuft sie in einem durch. Also werden wir die Artikel gesammelt am Mittwoch einstellen, wenn wir uns für den Rückflug online einchecken.

Nach kurzem Ausruhen ging es dann in die Stadt. Wir haben eine Runde durch den nordwestlichen Teil der Innenstadt auf Hongkong Island gedreht. Dort gibt es ein paar Straßen, in denen chinesische Heiler ihre Shops haben. Es wird mit Kräutern und anderen Naturprodukten gehandelt. Gerade die Kräuter haben fantastisch bis auf die Straße gerochen! Der einsetzende Regen hat uns nicht abgehalten und so haben wir unseren Spaziergang fortgesetzt, einen ersten Eindruck von den wirklich hohen und nah bei einander stehenden Hochhäusern bekommen und jede Menge Treppen gesehen, denn Hongkong liegt am Fuß diverser Hügel und zieht sich teilweise diese hinauf. Ein Highlight war eine ca. 800m lange Strecke, die aus lauter an einander gestückelten Rolltreppen besteht. Die Rolltreppen sind wir hinaufgefahren und haben dabei auch einen Blick in die Kneipen von Soho werfen können, die teils direkt neben der Rolltreppe liegen. Den Abend beendet haben wir in Kowloon, dem südlichsten Zipfel Hongkongs auf der Festland-Seite. Eigentlich wollten wir uns die tägliche Lichtshow (beleuchtete Hochhäuser und Musik dazu) anschauen, die fiel aber wegen des (inzwischen fast aufgehörten) Regens aus. Statt dessen sind wir noch etwas durch die hell erleuchtete Nathan Road gelaufen, wo es jede Menge Schicki-Micki-Läden und auch einige andere Läden gibt. Dort liegen auch einige Hostels, die wir uns im Internet angeschaut hatten. Die Hostels waren dann aber aus der engeren Wahl gestrichen worden, weil sie oft sehr kleine Räume und oft auch kein Fenster haben.

Anschließend ging es dann mit der UBahn ins Hotel. Die Fahrt dauert ungefähr 20 Minuten, zu im Vergleich mit Deutschland echt humanen Preisen (ca. 1 EUR).

Simone.