Donnerstag, 15.9.
Donnerstag hatten wir ein großes Programm und sind deshalb um 8:00 Uhr schon gestartet. Wir hatten vor, den Bus zu nehmen, was aber in der Hauptverkehrszeit keine gute Idee war. Der erste Bus war so voll, dass wir keine Lust hatten, uns zu siebt noch dazu zu quetschen, also wollten wir den nächsten nehmen. Der war leider noch voller... Die Großeltern haben wir noch umfallsicher mit reingepackt, da war kein Platz mehr zum Umfallen. Wir vier jüngeren plus Kind haben uns dann zu Fuß auf den Weg zur UBahn gemacht. Alexander mit den langen Beinen voran, Simone etwas dahinter, Junhao hat schnellen Schrittes Anschluss gehalten und Junhaos Frau hatte mit kleiner Statur so etwa nach der Hälfte des Weges schon genug ;-). Aber letztendlich haben wir es doch alle etwa gleichzeitig zum Ziel geschafft.
Mit der UBahn ging es dann für umgerechnet ca. 20 Eurocent (jede Fahrt, egal wohin kostet das) eine Station weit.
Da war er nun: der Tian'anmen Platz, in Deutschland auch Platz des Himmlischen Friedens genannt. Beim UBahn-Ausgang haben wir die Großeltern wieder eingesammelt und konnten starten - erstmal, wie inzwischen schon fast Routine, mit dem Gepäck durch die Durchleuchtungsstation. An den UBahn-Eingängen und an jeder größeren Besichtigungsstätte muss man das machen. Es wird dabei nach Gewehren, langen Messern etc. gesucht, wie wir dem Trickfilm in der UBahn entnehmen konnten.
Der Platz des Himmlischen Friedens ist imposant, es gibt eine riesige LED-Wand, ein großes Mausoleum und ein Denkmal der Volkshelden (Obelisk) zu sehen. Insgesamt hatten wir uns die betonierte Fläche noch größer vorgestellt, aber auch so ist das ganz schön viel Platz. Und überall auf dem Platz waren sie schon am Vorbereiten für den 1.Oktober, den Nationalfeiertag. Blumenschmuck wird angebracht und überall gewerkelt.
Nach dem Überqueren des Platzes haben wir die Verbotene Stadt durch das Tor des Himmlischen Friedens betreten. Dieses Tor haben wir (natürlich gegen Eintritt) dann auch bestiegen. Man hat dort einen schönen Blick über den Platz des Himmlischen Friedens. An dem Tor hängt ein großes Bild von Mao, weshalb es für die Chinesen auch viel bedeutet, auf das Tor zu steigen und wie er früher einmal herunterzuschauen. Dort mussten wir unser Gepäck sogar an einem eigens dafür organisierten Schalter abgeben (gegen Gebühr versteht sich :-) ).
Als wir unsere Taschen wieder hatten, ging es dann richtig los in die Verbotene Stadt. Wir haben uns für einen Audio Guide entschieden, der auch manchmal recht informativ war. Meistens rezitierte er aber jeweils zu dem entsprechenden Palast passend welcher Kaiser mit welcher Konkubine was hatte und welcher Prinz und späterer Kaiser daraus hervorging. Die hatten ihren Spaß ;-). Am besten hat uns die Schmuckausstellung und der östliche Teil der Verbotenen Stadt gefallen, in der diese angesiedelt ist. Dort gibt es viele verwinkelte Häuschen mit tollen Innenhöfen und riesige geschnitzte Jadeskulpturen.
Die Verbotene Stadt ist so organisiert, dass im vorderen Teil große Plätze und große Häuser stehen und im hinteren eher kleinere verwinkelte Gässchen sind. Anfangs war es alles extrem wuselig. Auf den großen Plätzen waren jede Menge geführte chinesische Gruppen unterwegs. Jeder Reiseführer hat ein Fähnchen und leider auch ein Megaphon. Es war so laut, dass wir unseren Audioguide gar nicht hören konnten. Später wurde das aber besser, denn die großen Gruppen scheinen nur einmal im Mittelteil der Verbotenen Stadt durchzulaufen und in den Seitenteilen war es dann etwas ruhiger :-). Dort hat es uns auch mit am Besten gefallen.
Eigentlich wollten wir dann noch in den Jingshan Park, um die Verbotene Stadt noch von oben zu sehen, das haben wir aber aus Zeitgründen gestrichen. Es war auch recht diesig, so dass die Aussicht auch nicht so toll gewesen wäre.
Dafür waren wir dann noch im Beihai Park nordwestlich der Verbotenen Stadt. Dort sind wir bis abends herumgeschlendert. Es gibt dort einen großen See mit vielen Bäumen drumherum und eine Insel mit einem Berg und einer Pagode (weißer Turm) darauf. Auf den Berg sind wir natürlich raufgestiegen. Und auf dem Runterweg haben wir dann noch eine kleine Höhle angeschaut.
Das Abendessen haben wir wieder mit unserer chinesischen Familie genossen, ein Foto vom sehr leckeren Essen gibt es auch:
Den Rückweg haben wir mit dem Taxi bestritten und das war wieder ein Abenteuer. Der Taxifahrer hatte schlechte Laune und ein Bus fuhr ihm zu langsam. Nach dem Überholen hat er dann den Busfahrer erziehen wollen und den Bus ausgebremst. Junhao hat sich dann nett mit ihm unterhalten, damit er bessere Laune bekommt und ihn nochmal darauf hingewiesen, dass es einen internationalen Zwischenfall gäbe, wenn er einen Unfall bauen würde. Ab dann war es eine prima Taxifahrt :-).
Simone.
aundsinchina am 16. September 11
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