Samstag, 17.9.
Heute haben wir gleich beim Aufstehen etwas Tolles entdeckt: es war super Wetter. Blauer Himmel, strahlende Sonne und klare Luft.

Um 8:00 Uhr, naja um ehrlich zu sein etwas später, weil wir nicht so in die Gänge kamen, haben wir in der Hotellobby Junhao, Peng und Chun getroffen. Peng und Chun sind auch Freunde von Alexander, die er aus seinem Studium in Bonn kennt. Peng hat sein Auto mitgebracht und so sind wir zu fünft in Richtung Sommerpalast (im Nordwesten der Stadt) gestartet. Mit dem Auto haben wir etwa eine Stunde gebraucht. Eventuell wären wir mit der Bahn schneller gewesen, aber so haben wir etwas von der Stadt gesehen. Viele große, neue Häuser an den großen Hauptstraßen, alle in den letzten 10-15 Jahren entstanden. Diese Hotel- und Büro-Siedlungen haben die traditionellen kleinen Siedlungen (Hutongs) ersetzt.

Angekommen, haben wir den Sommerpalast besucht, der uns sehr gut gefallen hat. Bei dem Wetter war es herrlich, zwischen den einzelnen Häusern herumzulaufen. In der Mitte gibt es einen Berg mit einem Tempel darauf, von dem aus man eine herrliche Aussicht auf den großen See hat. Immer wieder sind kleine Gärten mit Seeen, Seerosen, Lotosblumen und Goldfischen angelegt. Außerdem gibt es eine Art kleines Dorf, das der Wasserstadt Suzhou nachempfunden ist. Dort sind wir auf der Steinkante eine Runde um den See gelaufen und haben uns gefragt, wie viele Leute hier wohl schon reingefallen sind, so voll wie es manchmal ist. Aber wir haben keinen schwimmen sehen ;-).

Tempel des Sommerpalastes

Die Souzhou street im Sommerpalast

Dann ging es mit dem Auto zum Mittagessen. Das gab's bei einer chinesischen Restaurantkette "Große Ente Birne". Wieder mal lecker. Heute haben wir die typischen pekinger Reisnudeln gegessen. Den Rest der anderen Gerichte haben wir gerade zum Abendessen verspeist, denn hier kann man sich die Reste einfach einpacken lassen.

Peng hat dann erst Chun und dann uns an verschiedenen UBahn-Haltestellen abgesetzt. Wir sind mit Junhao dann noch zum Lama-Tempel gefahren. Auf dem Weg von der UBahn-Station zum Eingang sind wir an jede Menge Ständen von Räucherstäbchen vorbeigekommen. Kaum um die Ecke des Tempeleingangs gebogen, wussten wir auch, wo sie verbrannt werden :-). Im gesamten Tempel roch es angenehm nach Räucherstäbchen. Die Stäbe durften außerhalb der Gebäude an entsprechenden Feuerstellen abgebrannt werden. In den Tempeln haben wir jede Menge Buddha-Statuen in verschiedenen Formen und Farben besichtigt. Am beeindruckendsten war die 18m hohe, aus einem einzigen Baum gefertigte Statue, die in einem der Tempel stand. Der Transport dieses Baumes hat damals 3 Jahre gedauert.

Lama Tempel

Junhao ist dann schon einmal zu seiner Familie ins Hotel gefahren und wir haben noch einen Spaziergang durch eines der traditionellen Hutongs gemacht. Das ist eine Bezeichnung für die ganzen kleinen Stadtviertel von Peking. Wir haben hier jede Menge öffentliche Toiletten gesehen, eventuell gibt es keine in den kleinen Häusern? Bei den Häusern handelt es sich durchweg um eingeschossige Bauten. Oft sind mit einfachen Mitteln Dächer ausgebessert worden und in den Innenhöfen, die wir durch offene Türen abgehend von den kleinen Gassen gesehen haben, gibt es viele kleine Anbauten aus Holz. Auch die Stromversorgung gestaltete sich teilweise interessant über Hochspannungsleitungen und fliegende Drähte. Über der größeren Hauptstraße gibt es schön bemalte Tore. Alles ist sehr grün, weil Bäume rechts und links der Straße stehen.

Hutong

Morgen wird es voraussichtlich keinen Blogeintrag geben, denn wir werden morgen Abend Peking mit dem Nachtzug in Richtung Xi'an verlassen. Morgen werden wir aber noch ein großes Mittagessen mit Junhao und seiner Familie, Peng, Chun und einem weiteren chinesischen Ehepaar, das jetzt in Deutschland lebt (Freunde von Junhao) erleben. Und es wird auch noch Zeit bleiben, eine weitere Sehenswürdigkeit zusammen mit Alexanders Sprachtrainingspartner Han aus Karlsruhe zu besuchen. Der ist nämlich auch gerade in Peking auf der Durchreise zu seiner Familie in Sichuan.

Wir haben heute mit kräftiger Unterstützung durch Junhao auch eine chinesische SIM-Karte erstanden. Die Nummer lautet +8618701032964. In Notfällen sind wir darüber erreichbar.

Simone.