Montag, 19.9.
Grr... Na das hat ja prima geklappt. Hier ist das Internet gerade so langsam, dass es meinen Artikel verschluckt hat. Also nochmal ;-).
Der Montag begann damit, dass wir im Nachtzug aufgewacht sind. Wenn der Zustand, in dem wir waren schlafen genannt werden kann. Unsere chinesischen Abteilgenossen haben sich kräftig im Schnarchen geübt, so dass es zumindest für mich (Simone) eine kurze Nacht wurde. Der Wecker war auf 7:00 Uhr gestellt, da die Ankunftzeit für 8:00 Uhr avisiert war. Wir waren schon früher wach und konnten erfreut eine sehr schöne Landschaft an uns vorbeiziehen sehen. Grüne geschwungene Berge, viele Maisfelder, teils terrassiert angelegt, zwischen den Hügeln Flüsse und wir sind durch viele Tunnel gefahren.
Mit der Zeit dämmerte uns, dass die Landschaft relativ langsam an uns vorbeizog und die Flüsse ziemlich gefüllt waren. Als wir um 8:00 Uhr noch mitten in der Pampa waren und von einer Stadt auch weit und breit nichts zu sehen war, harrten wir der Dinge. Informationen gab es keine. Um 10:45 Uhr erreichten wir dann endlich Xi'an mit knapp 3 Stunden Verspätung nach 15 statt 12 Stunden. Später haben wir erfahren, dass wir noch Glück hatten. Andere haben von Shanghai über 30 statt 16 Stunden und von Chengdu soger 48 Stunden gebraucht. Der Grund dafür war, dass es hier in letzter Zeit enorm geregnet hat und unser Zug entsprechend vorsichtig und langsam fuhr. Auf anderen Strecken gab es wohl auch Erdrutsche.
Für die Ankunft in Xi'an hatten wir den kostenlosen Shuttelservice des Hostels in Anspruch nehmen wollen. Nach der Verspätung haben wir schon nicht mehr damit gerechtet, aber da stand doch tatsächlich der nette Mitarbeiter des Hostels und hat uns abgeholt. Im Hostel haben wir unser Zimmer bezogen. Klein aber für den Preis fein. Kein Fenster mit Aussicht, eher ein Oberlicht, aber lüften kann man und das Bad ist relativ neu. Und wir sind mitten in der Stadt. Das Hostel bietet auch Touren an und so haben wir gleich für Dienstag den Ausflug zur Terracotta-Armee klargemacht.
Dann ging es erstmal auf eine Tour durch die Stadt. Wir sind am Glocken- und am Trommelturm vorbeigeschlendert (wurde früher für die Signaltöne morgens bzw. abends genutzt) und haben uns im Moslemviertel ins getümmel gestürzt. Lauter kleine Gassen mit jede Menge kleinen Geschäften und Straßenständen. Man kann in den Auslagen Obst, Gemüse, Nüsse, Fleisch, Andenken und alles Mögliche Andere bewundern. Es ist ein riesen Gewusel verbunden mit einer ziemlichen Lautstärke. Dazu kommt Autogehupe, Mopedgetröte und Fahrradgeklingel, denn auch diese Gefährte schlängeln sich durch die Menge. Autos selten, aber insbesondere Elektromopeds oft.
Und da der Stärkere gewinnt, hupen die Gefährte und der Fußgänger springt zur Seite. Das System funktioniert. Es passieren keine Unfälle, aber als Tourist muss man sich möglichst schnell daran gewöhnen. An manchen Stellen geben einem Bordsteine ein ganz neues Sicherheitsgefühl ;-). Im Moslemviertel haben wir uns dann auch noch die alte große Moschee und die kleine Westmoschee angeschaut.
Abends haben wir noch einen Supermarkt gesucht, was sich als nicht so einfach herausstellte. Die Läden hier sind meist nur so groß wie ein Zimmer. Unter dem Glockenturm in der Unterführung haben wir dann aber einen größeren unterirdischen Supermarkt gefunden. Dort haben wir günstig Wasser und Frühstück erstehen können. Und für Touristen gab es sogar Haribo, Dänische Butterkekse, Vollkornbrot und Ähnliches zu horrenden Preisen.
Danach sind wir dann nur noch ins Bett gefallen, weil wir ja noch Schlaf von der Zugfahrt nachzuholen hatten.
Simone.
aundsinchina am 21. September 11
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