Sonntag, 25.9.
Am Sonntag sind wir um 6:30 Uhr in Xitang aufgewacht. Nein, nicht weil wir den Wecker so früh gestellt hätten, sondern weil wir die Fenster offen hatten. Denn in China gibt es nicht wirklich einen Sonntag wie bei uns. Um 6:30 Uhr ging auf einer Baustelle gegenüber die Post ab und auch in den Gassen von Xitang hörte man die Menschen rumoren.
Leider hat es auch bei uns rumort: Alexander hat sich den Magen verdorben und so kamen die schon vorsorglich mitgenommenen Tanacomp-Tabletten zum Einsatz. Vermutlich war das Essen vom Vorabend die Ursache, aber so genau wissen wir es leider nicht.
Für 9:00 Uhr hatten wir dann eine Runde durch Xitang bei Tageslicht geplant. Es war unglaublich, wie viele chinesische Reisegruppen da schon unterwegs waren. Da unser Zimmer direkt an einer dieser Gassen lag, traten wir aus der Tür direkt ins Gewusel. Wir sind dann bis gegen 11:00 Uhr durch Xitang entlang der Kanäle flaniert. Und auch da haben wir wieder keine westlichen Touristen erblickt.
Um 11:00 Uhr ging es dann zurück nach Shanghai mit dem Auto. An einer Mautstation haben wir mal wieder die chinesische Art Auto zu fahren erlebt: vor uns stand ein Auto, dessen Fahrer die Maut bezahlen sollte. Anstatt das zu tun, gab es Diskussionen. Junhaos Frau hat nach kurzer Zeit angefangen, rhythmisch zu hupen und zu gestikulieren. Als sich nichts tat, ist Junhao dann ausgestiegen und hat sich lautstark beschwert. Er kam zurück und meinte, der Fahrer wolle nicht bezahlen, weil es viel teurer wäre als am Vortag. In der Nacht waren die Gebühren angehoben worden. Nach ca. 10 min. Diskussion haben sie die Verhandlungen dann ein Stück nach vorne verlegt, wir konnten zahlen und weiterfahren.
Unser Ziel in Shanghai war der Zoo. Leider war es hier nicht so einfach, einen Parkplatz zu finden. Nach einem kurzen Gespräch und einer kleinen ausgehandelten Parkgebühr konnten wir das Auto in einem privaten Wohngebiet abstellen. Junhao und Familie sind mittagessen gegangen und wir schon mal in den Zoo aufgrund der magentechnischen Situation.
Im Zoo waren die Hauptattraktion die Pandas. Wir haben große Pandas gesehen und auch kleine rote. Sehr schön! Anschließend haben wir noch diverse andere Tiere besucht und unsere englischen Vokabeln dabei aufgefrischt ;-). Die Haltungsbedingungen sind mit denen in einem deutschen Zoo vergleichbar, das Gelände selbst kam uns noch weitläufiger vor. Es gab viele Wiesen dazwischen und die Leute haben Picknick und sogar kleine Zelte mitgebracht.
Gegen 16:00 Uhr haben wir uns auf den Weg zu unserer nächsten Station, zur Familie Bamberg, gemacht. Junhao hat uns mit dem Auto hingebracht. Familie Bamberg sind Bekannte von mir (Simone) aus Darmstadt. Der Vater ist beruflich für zwei Jahre in Shanghai stationiert und die Familie (Mutter und drei Kinder im Alter von 16, 13 und 1,5) sind seit 6 Wochen auch hier. Leider sind die Möbel noch im Container, trotzdem sind wir herzlich aufgenommen und super untergebracht worden!
Die Famile lebt in einem Compound. Das ist eine Wohnsiedlung für "expats" (ex patriots), also von einer Firma ins Ausland gesendete Familien. Es sieht ein bisschen so aus, wie eine große Ferienhaussiedlung. Es gibt ein gemeinsames Schwimmbad, gemeinsame Sporteinrichtungen und es leben fast nur Deutsche und Franzosen hier. Das Haus haben wir erstmal etwas gesucht, weil dummerweise die ungeraden Hausnummern in anderen Straßen liegen als die geraden. Aber so riesig ist das Gelände dann doch nicht :-). Alles sehr grün und in einem mit einer Mauer abgeschlossenen Gebiet. Kein Hochsicherheitstrakt, aber wieder mal ein ganz anderer Eindruck von China.
Zum Abendessen haben wir dann erstmal Pizza bestellt und eine kurze Runde durch das Compound gedreht. Nach dem Essen sind wir nochmal losgezogen. Der Familie ist ein eigener Fahrer abgestellt, der uns in die Stadt gebracht hat. Dort sind wir im Hyatt Hotel in die oberste Etage gefahren und hatten von dort aus einen tollen Blick auf den beleuchteten Bund, die Flaniermeile Shanghais entlang des Huang Pu Flusses. Wir haben dort ein Getränk geschlürft und den Ausblick genossen. Dann ging es nach einer Stunde wieder per Chauffeur nach Hause.
Simone.
aundsinchina am 27. September 11
|
Permalink
|
0 Kommentare
|
kommentieren