Montag, 26.9.
Heute morgen sind wir richtig gut ausgeschlafen aufgewacht. Seit 2 Wochen haben wir zum ersten Mal wieder ein schön weiches Bett genossen! Die chinesischen Betten sind normalerweise Holzbretter oder Ähnliches mit einer ca. 2 cm hohen Auflage darauf. Unsere Matratzen daheim sind dagegen Luxus. Und hier bei Familie Bamberg haben wir auch weiche Matratzen! Ein Genuss :-).

Der Fahrer, der uns in Richtung Shanghai Stadt gebracht hat, war auf 10:00 Uhr bestellt, und so haben wir etwas ausschlafen können. Zum Frühstück habe ich ein echtes Weißbrot mit Nutella gegessen! Eine echte Rarität hier. Mit Brot haben es die Chinesen nicht so. Alexander hat wieder verzichtet, denn so ganz fit war sein Magen noch nicht wieder.

Mit dem Chauffeur sind wir bis zur UBahn gefahren und dann mit der UBahn in die Stadt. Den Rest des Tages haben wir die Strecken zu Fuß erledigt, denn hier liegt zum Glück alles etwas näher beisammen als in Peking zum Beispiel.

Unsere Tour begann im People's Park. Der Park ist schön angelegt, mit einem großen Lotus-See in der Mitte. Außerdem befindet sich hier das Museum of Contemporary Arts, das gerade eine Ausstellung über Pixar gezeigt hat. Die haben wir aber aus Zeitgründen nicht angeschaut, man kann nicht alles machen. Wir haben uns im Park umgeschaut und irgendwann sprach uns dann ein Pärchen an, wo wir denn herkämen und was wir so in China machen würden. Irgendwann haben sie dann gefragt, ob wir nicht Lust hätten, einen Tee mit ihnen in einem netten Teehaus um die Ecke zu trinken und uns die Geschichte des Tees in China anzuschauen. Da ist es Alexander zum Glück gedämmert: im Reiseführer wird explizit davor gewarnt, dass genau das passieren kann. Wenn man darauf eingeht, ist das Pärchen im Teehaus dann plötzlich verschwunden, ersetzt durch zwei große bedrohliche Gestalten, die Geld wollen. Also haben wir uns nett verabschiedet, schließlich hatten wir ja auch einen straffen Zeitplan :-).

Auf dem weiteren Weg haben wir auch das Shanghai Museum gesehen, das wir eventuell morgen besuchen. Dann sind wir durch die Nanjing Straße gegangen, die sehr bekannt ist für die historischen Gebäude in europäischem Stil vom Beginn des 20. Jahrhunderts und auch für die vielen hochpreisigen Geschäfte.

Die Nanjing Straße führt direkt auf den Bund, die Flaniermeile entlang des Huang Pu Flusses. Auch hier stehen viele ältere Gebäude, die heute Hotels, Luxusgeschäfte oder Banken beherbergen. Es war sehr schön am Bund, da das Wetter mitspielte und uns eine frische Brise um die Nase wehte. Auf der gegenüberliegenden Seite hatten wir einen tollen Ausblick auf die Wolkenkratzer im Geschäftsviertel Pudong.

Als nächstes sind wir südwestlich vom Fluss weg gelaufen in Richtung der Altstadt. Leider ist dort alles sehr touristisch, überlaufen, laut und man weiß nicht so genau, was wirklich alt ist und was auf alt getrimmt ist. Die Häuser sind dennoch sehr schön. Die Straßenhändler dagegen nicht so. Die meistbenutzten Worte waren "no, thank you", so oft hab ich das noch nie an einem Tag gesagt. Ich wollte weder eine Uhr, noch eine Tasche, Rollen für unter die Schuhe, ein IPhone oder ein IPad erstehen...

Etwas ruhiger und ursprünglicher wurde es auf dem Weg in das nächste Viertel. Wir haben uns einen kleinen Antiquitäten-Markt entlang einer Straße angeschaut. Das Meiste waren definitiv Nachbauten, vermutlich sogar alles. Trotzdem eine nette Stimmung dort. Wir sind auch durch verschiedene kostenlose Parks geschlendert, wo die Leute Karten gespielt, Sport gemacht oder sich einfach unterhalten haben. Alles sehr relaxt :-). Ziel war das Viertel, das sich "französische Konzession" nennt. So richtig französisch ist es nicht, aber das ein oder andere europäisch geprägte Gebäude findet man doch und vor allem läuft man durch diverse Platanenalleen. Sehr hübsch dort. Teilweise sind auch hier wieder hochpreisige Modeläden zu finden.

Zum Abendessen haben wir uns mit Bambergs in einem chinesischen Restaurant getroffen. Es gab heute Essen aus der Region Hunan im Südwesten Chinas. Teilweise recht scharf ;-). Ein Versuch, ob unsere Mägen das wieder verkraften. Bisher schaut's gut aus, morgen wissen wir mehr.

Zum Abschluss des Abends haben wir uns dann noch in das "Malle" Shanghais führen lassen. Keine Angst, dort gab es keine Eimer mit Sangria, aber lauter deutsche Bars. Es gab dann noch ein leckeres Bier und einen Pfannekuchen zum Nachtisch für mich :-).

Morgen werden wir noch einen Tag in Shanghai verbringen und abends fliegen wir schon weiter nach Guilin. Es kann also sein, dass wir uns erst wieder übermorgen melden können, denn wenn der Flieger wieder Verspätung hat, wird es ein langer Tag...

Simone.