Donnerstag, 22.9. - Alexander auf dem Hua Shan
Heute, Dienstag, nehme ich, Alexander, mir endlich die Zeit, etwas über den Hua Shan zu schreiben, den ich am Donnerstag bestiegen habe. Dieser Berg befindet sich über 100 Km östlich von Xi'an und gehört zu den fünf heiligen Bergen der Taositen.

Früh (7:30) gings los, erst zum doch viel weiter als gedacht entfernten Bahnhof, dann mit dem Touristenbus direkt zur Westseite des Berges. Im Bus hat sich dann ein alter, gut englisch sprechender Chinese neben mich gesetzt, mit dem ich mich während der gesamten 1 3/4h dauernden Fahrt nett unterhalten habe. Er und seine Frau haben mir anschließend sehr bei den weiteren Schritten bis zum Gipfel geholfen (mit dem Taxi zur Ostseite, Ticket für Berge kaufen, Ticket für Shuttle-Bus kaufen, richtig anstellen, Ticket für Seilbahn kaufen...). Von der Ostseite gings also mit der Seilbahn bis kurz unter den sogenannten Nordgipfel. Man kann auch hinaufgehen, aber dann hat man bei einer Tagestour nicht mehr genügend Zeit, um oben alle Gipfel abzulaufen. Hierfür allein veranschlagen Reiseführer mindestens vier Stunden. Der Berg hat nämlich insgesamt fünf Gipfel, die alle dem Hua Shan zugerechnet werden. Mit der Seilbahn kommt man auf dem niedrigsten Gipfel im Norden an und kann dann über oft steile, zum Teil sehr schmale Stufen die anderen Gipfel erreichen.

Ostgipfel

Den Berg zeichnet seine Steilheit aus, seine beindruckenden Aussichten, die natürlich wetterabhängig sind (bei mir war das Wetter nicht völlig klar, aber okay), seine vielen alten Bäume, die sich an die Granitwände klammern, seine vielen Tempel entlang der Wege und seine Geschichte als einer der heiligen Berge.

Südgipfel

Natürlich zieht das eine Menge an Touristen an. Man ist (wie so oft in China) nie wirklich allein, insbesondere ist es um den Nordgipfel herum sehr voll, auch an einem Werktag. Früher sollen die Wege auf dem Berg sehr gefährlich gewesen sein, inzwischen ist viel getan worden, um dies zu ändern. Heute noch wird viel gebaut und häufig begegnet man Lastträgern, die Baumaterial den Berg hinauftragen. Natürlich tragen sie auch Lebensmittel, denn an vielen Stellen am Berg wird für das leibliche Wohl der vielen Touristen gesorgt.

Westgipfel

Mein Plan war, Ost-, Süd- und Westgipfel zu besteigen und vor 16Uhr zurück an der Seilbahnstation zu sein. Dies ist mir auch gelungen. Nervig war aber, dass ich dort fast eine Stunde auf meine Talfahrt warten musste, weil auch sehr viele andere (wie immer ein wenig drängelnde) Chinesen das gleiche vorhatten wie ich (am Berg gab es übrigens kaum westliche Touristen). Anschließend hatte ich dann etwas Mühe, den Busabfahrtsort zu erreichen, so dass ich erst gegen 18Uhr im Bus saß. Und um die Pechsträhne fortzusetzen durfte ich dann noch anderthalb Stunden warten, bis der Bus endlich losfuhr, weil es so lange dauerte, bis er auf den letzten Platz gefüllt war.

Viertel vor 10 zu Hause haben wir dann westliches Essen im Hostel bestellt: Beefburger und Pizza. Meine Knie brauchten fürs erste eine Pause.