Montag, 03.10.
Willkommen in Hongkong hieß es heute Mittag. Wir hatten zwar nur eine Stunde Flug vor uns, aber von Hotel zu Hotel wurde es eine Reise von 9 Stunden. Los ging es in Guilin. Wir hatten ein Taxi auf 5:30 Uhr bestellt, um gegen 6:00 Uhr am Flughafen zu sein. Natürlich kostete auch das Taxi wieder mehr als erwartet, diesmal handelte es sich um einen Nachtaufschlag. In der Tat waren außer uns auch nicht viele Leute unterwegs. Aber die wenigen, die gefahren sind, hatten meist ein Schwein dabei. Wir haben gleich zwei Schweinefleisch-Transporte gesehen. Ein totes Schwein lugte aus einem offenen Wagen heraus und ein anderes war einfach als zweiter Mitfahrer quer über ein Motorrad gelegt. Skurril und daheim nicht vorstellbar...

Zum Flughafen kamen wir ohne Probleme und als wir die Halle betraten, wurden auch gerade die ersten Lichter angeknipst und die Systeme der Checkin-Schalter hochgefahren. Der Flieger war pünktlich und so landeten wir um 9:00 Uhr in Shenzhen, einer chinesischen Stadt an der Grenze zu Hongkong. Vom Flughafen konnten wir dort direkt mit der Metro bis zur Grenze fahren. Es war ungefähr eine Stunde Fahrt und die Anbindung zum Flughafen gibt es erst seit Juni (Universiade).

An der Grenze sind wir schnell und erfolgreich aus China ausgereist und kippten nach der nächsten Ecke fast aus den Latschen angesichts der riesigen Schlange zur Einreise nach Hongkong. Wegen der chinesischen Ferien hatten sehr viele Leute die gleiche Idee wie wir. Erstmal folgten wir den Schildern und landeten in der Masse. Irgendwann sprach uns dann eine Chinesin an, dass wir es doch mal rechts an der schnellen Linie versuchen sollten, denn die lange Schlange wäre wohl nur für Chinesen. Also sind wir über ein Trenngitter gestiegen und fragten uns durch. Mit unserem Pass durften wir an der ganzen langen Schlange vorbei und uns an einer deutlich kürzeren anstellen. Schon eine Art Zwei-Klassen-Gesellschaft... Zumindest haben wir es dann nach ca. 1 1/2 Stunden über die Grenze geschafft. Die kürzere Schlange hat uns mindestens eine Stunde gespart.

Die nächste Etappe legten wir dann wieder mit dem Zug zurück. Auch das Anstehen für ein Zugticket hat eine ganze Weile gedauert, aber der Zug selbst war dann verhältnismäßig leer. Das lag vermutlich daran, dass sehr viele sehr lange Züge in kurzen Abständen losfuhren. Mit dem Zug und der Metro ging es ins Hotel. Wir haben ein Zimmer im 12. Stock und den großen Panda, der an die Hauswand gemalt ist, sieht man schon von der Metro-Station aus. Leider ist in Hongkong alles etwas teurer und obwohl das auch für das Hotel gilt, müssen wir das Internet trotzdem zusätzlich zahlen. Zudem ist das System etwas ungeschickt: Wenn man die eine Stunde Guthaben einmal aktiviert hat, läuft sie in einem durch. Also werden wir die Artikel gesammelt am Mittwoch einstellen, wenn wir uns für den Rückflug online einchecken.

Nach kurzem Ausruhen ging es dann in die Stadt. Wir haben eine Runde durch den nordwestlichen Teil der Innenstadt auf Hongkong Island gedreht. Dort gibt es ein paar Straßen, in denen chinesische Heiler ihre Shops haben. Es wird mit Kräutern und anderen Naturprodukten gehandelt. Gerade die Kräuter haben fantastisch bis auf die Straße gerochen! Der einsetzende Regen hat uns nicht abgehalten und so haben wir unseren Spaziergang fortgesetzt, einen ersten Eindruck von den wirklich hohen und nah bei einander stehenden Hochhäusern bekommen und jede Menge Treppen gesehen, denn Hongkong liegt am Fuß diverser Hügel und zieht sich teilweise diese hinauf. Ein Highlight war eine ca. 800m lange Strecke, die aus lauter an einander gestückelten Rolltreppen besteht. Die Rolltreppen sind wir hinaufgefahren und haben dabei auch einen Blick in die Kneipen von Soho werfen können, die teils direkt neben der Rolltreppe liegen. Den Abend beendet haben wir in Kowloon, dem südlichsten Zipfel Hongkongs auf der Festland-Seite. Eigentlich wollten wir uns die tägliche Lichtshow (beleuchtete Hochhäuser und Musik dazu) anschauen, die fiel aber wegen des (inzwischen fast aufgehörten) Regens aus. Statt dessen sind wir noch etwas durch die hell erleuchtete Nathan Road gelaufen, wo es jede Menge Schicki-Micki-Läden und auch einige andere Läden gibt. Dort liegen auch einige Hostels, die wir uns im Internet angeschaut hatten. Die Hostels waren dann aber aus der engeren Wahl gestrichen worden, weil sie oft sehr kleine Räume und oft auch kein Fenster haben.

Anschließend ging es dann mit der UBahn ins Hotel. Die Fahrt dauert ungefähr 20 Minuten, zu im Vergleich mit Deutschland echt humanen Preisen (ca. 1 EUR).

Simone.