Mittwoch, 05.10.
Heute haben wir einen Ausflug nach Macau gemacht. Das bedeutete, dass wir mit der UBahn zum Fähranleger gefahren sind und von dort mit der einstündigen Fähre nach Macau. Um dort einreisen zu können, mussten wir aus Hongkong ausreisen. Es gab jede Menge bunte Stempel in unseren Pass, weil wir auf dem Rückweg ja auch wieder aus Macau ausgereist und nach Hongkong eingereist sind.
Die Fähre wahr sehr schnell, es handelte sich dabei um ein Schnellboot (Katamaran), das innen wie ein Zug eingerichtet war und auch kein Außendeck besaß. Da wäre man wahrscheinlich weggeflogen.

Angekommen in Macau haben wir uns entschieden, die Kernstadt zu Fuß zu erkunden. Die vielen Spielkasinos, die uns schon am Fähranleger begrüßten, haben wir ausgelassen. Wir wollten lieber die portugiesischen Einflüsse in der Stadt sehen. Entsprechend habe ich auch erstmal die vier Begrüßungs-Werbe-SMSe von meinem Handy gelöscht, die mich in die verschiedenen Kasinos einluden. Los ging es mit dem Besteigen der höchsten Erhebung Macaus. Wir haben uns beim Leuchtturm der Fortalezza de Guia einen Überblick über die Stadt verschafft. Sehr schön war auch der Blumengarten, durch den wir kamen.

Bemerkenswert ist noch, dass wir davon ausgegangen waren, in einer portugiesisch geprägten Stadt die Autos auf der rechten Straßenseite zu finden. Falsch: auch hier fahren sie auf der linken Seite! Aber genau wie in Hongkong kann man auch hier bei grün sicher die Straße überqueren. Kein Vergleich zu China!

Wieder vom Berg abgestiegen, haben wir uns den kleinen chinesischen Garten Lou Lim angesehen, in dem unter anderem Bonsais zu sehen waren. Durch ein Wohngebiet mit etwa 6-stöckigen Häusern ging es zum Jardín Louis de Camoes. Das Wohngebiet erinnerte doch mal wieder daran, dass China nicht ganz so weit weg ist. In Hongkong sieht man sowas eher nicht. Der Garten, den wir dann besuchten ist einem portugiesischen Dichter aus dem 16. Jahrhundert gewidmet. Hier hat man auch wieder viele Anwohner getroffen, die sich unterhielten oder Karten spielten.

Weiter ging es zur Ruine der Kirche Sao Paulo. Die Kirche ist bis auf die Front im 19. Jahrhundert abgebrannt und so steht nur noch das verzierte Eingangsportal. Daneben kann man wieder auf eine Erhebung steigen, die die Fortalezza do Monte beherbergt. Hier sieht man noch die alten Befestigungsmauern und Kanonen, die einen Angriff der Holländer im 17. Jahrhundert abgewendet haben.

Als nächstes sind wir dann in die Innenstadt gegangen und haben uns dort verschiedene Plätze, die hier Largo genannt werden, angeschaut. Der bekannteste ist der Largo do Senado, an dem ein altes Senatsgebäude und die alte Post stehen. Generell kann man an allen Plätzen schöne portugiesisch geprägten Häuser und Kirchen bewundern. Dazu gehören die Kirchen Sao Domingo, St Augustinho und die Kathedrale Sé von Macau.

Nach soviel Kultur ging es dann schweren Herzens zurück zur Fähre, denn es war nun doch schon länger dunkel. Leider haben wir uns auf dem Rückweg dann noch etwas verfranst, aber zum Schluss den Fähranleger zwar müde aber glücklich erreicht.

Simone.