Dienstag, 27. September 2011
Donnerstag, 22.9. - Alexander auf dem Hua Shan
Heute, Dienstag, nehme ich, Alexander, mir endlich die Zeit, etwas über den Hua Shan zu schreiben, den ich am Donnerstag bestiegen habe. Dieser Berg befindet sich über 100 Km östlich von Xi'an und gehört zu den fünf heiligen Bergen der Taositen.

Früh (7:30) gings los, erst zum doch viel weiter als gedacht entfernten Bahnhof, dann mit dem Touristenbus direkt zur Westseite des Berges. Im Bus hat sich dann ein alter, gut englisch sprechender Chinese neben mich gesetzt, mit dem ich mich während der gesamten 1 3/4h dauernden Fahrt nett unterhalten habe. Er und seine Frau haben mir anschließend sehr bei den weiteren Schritten bis zum Gipfel geholfen (mit dem Taxi zur Ostseite, Ticket für Berge kaufen, Ticket für Shuttle-Bus kaufen, richtig anstellen, Ticket für Seilbahn kaufen...). Von der Ostseite gings also mit der Seilbahn bis kurz unter den sogenannten Nordgipfel. Man kann auch hinaufgehen, aber dann hat man bei einer Tagestour nicht mehr genügend Zeit, um oben alle Gipfel abzulaufen. Hierfür allein veranschlagen Reiseführer mindestens vier Stunden. Der Berg hat nämlich insgesamt fünf Gipfel, die alle dem Hua Shan zugerechnet werden. Mit der Seilbahn kommt man auf dem niedrigsten Gipfel im Norden an und kann dann über oft steile, zum Teil sehr schmale Stufen die anderen Gipfel erreichen.

Ostgipfel

Den Berg zeichnet seine Steilheit aus, seine beindruckenden Aussichten, die natürlich wetterabhängig sind (bei mir war das Wetter nicht völlig klar, aber okay), seine vielen alten Bäume, die sich an die Granitwände klammern, seine vielen Tempel entlang der Wege und seine Geschichte als einer der heiligen Berge.

Südgipfel

Natürlich zieht das eine Menge an Touristen an. Man ist (wie so oft in China) nie wirklich allein, insbesondere ist es um den Nordgipfel herum sehr voll, auch an einem Werktag. Früher sollen die Wege auf dem Berg sehr gefährlich gewesen sein, inzwischen ist viel getan worden, um dies zu ändern. Heute noch wird viel gebaut und häufig begegnet man Lastträgern, die Baumaterial den Berg hinauftragen. Natürlich tragen sie auch Lebensmittel, denn an vielen Stellen am Berg wird für das leibliche Wohl der vielen Touristen gesorgt.

Westgipfel

Mein Plan war, Ost-, Süd- und Westgipfel zu besteigen und vor 16Uhr zurück an der Seilbahnstation zu sein. Dies ist mir auch gelungen. Nervig war aber, dass ich dort fast eine Stunde auf meine Talfahrt warten musste, weil auch sehr viele andere (wie immer ein wenig drängelnde) Chinesen das gleiche vorhatten wie ich (am Berg gab es übrigens kaum westliche Touristen). Anschließend hatte ich dann etwas Mühe, den Busabfahrtsort zu erreichen, so dass ich erst gegen 18Uhr im Bus saß. Und um die Pechsträhne fortzusetzen durfte ich dann noch anderthalb Stunden warten, bis der Bus endlich losfuhr, weil es so lange dauerte, bis er auf den letzten Platz gefüllt war.

Viertel vor 10 zu Hause haben wir dann westliches Essen im Hostel bestellt: Beefburger und Pizza. Meine Knie brauchten fürs erste eine Pause.



Dienstag, 27. September 2011
Montag, 26.9.
Heute morgen sind wir richtig gut ausgeschlafen aufgewacht. Seit 2 Wochen haben wir zum ersten Mal wieder ein schön weiches Bett genossen! Die chinesischen Betten sind normalerweise Holzbretter oder Ähnliches mit einer ca. 2 cm hohen Auflage darauf. Unsere Matratzen daheim sind dagegen Luxus. Und hier bei Familie Bamberg haben wir auch weiche Matratzen! Ein Genuss :-).

Der Fahrer, der uns in Richtung Shanghai Stadt gebracht hat, war auf 10:00 Uhr bestellt, und so haben wir etwas ausschlafen können. Zum Frühstück habe ich ein echtes Weißbrot mit Nutella gegessen! Eine echte Rarität hier. Mit Brot haben es die Chinesen nicht so. Alexander hat wieder verzichtet, denn so ganz fit war sein Magen noch nicht wieder.

Mit dem Chauffeur sind wir bis zur UBahn gefahren und dann mit der UBahn in die Stadt. Den Rest des Tages haben wir die Strecken zu Fuß erledigt, denn hier liegt zum Glück alles etwas näher beisammen als in Peking zum Beispiel.

Unsere Tour begann im People's Park. Der Park ist schön angelegt, mit einem großen Lotus-See in der Mitte. Außerdem befindet sich hier das Museum of Contemporary Arts, das gerade eine Ausstellung über Pixar gezeigt hat. Die haben wir aber aus Zeitgründen nicht angeschaut, man kann nicht alles machen. Wir haben uns im Park umgeschaut und irgendwann sprach uns dann ein Pärchen an, wo wir denn herkämen und was wir so in China machen würden. Irgendwann haben sie dann gefragt, ob wir nicht Lust hätten, einen Tee mit ihnen in einem netten Teehaus um die Ecke zu trinken und uns die Geschichte des Tees in China anzuschauen. Da ist es Alexander zum Glück gedämmert: im Reiseführer wird explizit davor gewarnt, dass genau das passieren kann. Wenn man darauf eingeht, ist das Pärchen im Teehaus dann plötzlich verschwunden, ersetzt durch zwei große bedrohliche Gestalten, die Geld wollen. Also haben wir uns nett verabschiedet, schließlich hatten wir ja auch einen straffen Zeitplan :-).

Auf dem weiteren Weg haben wir auch das Shanghai Museum gesehen, das wir eventuell morgen besuchen. Dann sind wir durch die Nanjing Straße gegangen, die sehr bekannt ist für die historischen Gebäude in europäischem Stil vom Beginn des 20. Jahrhunderts und auch für die vielen hochpreisigen Geschäfte.

Die Nanjing Straße führt direkt auf den Bund, die Flaniermeile entlang des Huang Pu Flusses. Auch hier stehen viele ältere Gebäude, die heute Hotels, Luxusgeschäfte oder Banken beherbergen. Es war sehr schön am Bund, da das Wetter mitspielte und uns eine frische Brise um die Nase wehte. Auf der gegenüberliegenden Seite hatten wir einen tollen Ausblick auf die Wolkenkratzer im Geschäftsviertel Pudong.

Als nächstes sind wir südwestlich vom Fluss weg gelaufen in Richtung der Altstadt. Leider ist dort alles sehr touristisch, überlaufen, laut und man weiß nicht so genau, was wirklich alt ist und was auf alt getrimmt ist. Die Häuser sind dennoch sehr schön. Die Straßenhändler dagegen nicht so. Die meistbenutzten Worte waren "no, thank you", so oft hab ich das noch nie an einem Tag gesagt. Ich wollte weder eine Uhr, noch eine Tasche, Rollen für unter die Schuhe, ein IPhone oder ein IPad erstehen...

Etwas ruhiger und ursprünglicher wurde es auf dem Weg in das nächste Viertel. Wir haben uns einen kleinen Antiquitäten-Markt entlang einer Straße angeschaut. Das Meiste waren definitiv Nachbauten, vermutlich sogar alles. Trotzdem eine nette Stimmung dort. Wir sind auch durch verschiedene kostenlose Parks geschlendert, wo die Leute Karten gespielt, Sport gemacht oder sich einfach unterhalten haben. Alles sehr relaxt :-). Ziel war das Viertel, das sich "französische Konzession" nennt. So richtig französisch ist es nicht, aber das ein oder andere europäisch geprägte Gebäude findet man doch und vor allem läuft man durch diverse Platanenalleen. Sehr hübsch dort. Teilweise sind auch hier wieder hochpreisige Modeläden zu finden.

Zum Abendessen haben wir uns mit Bambergs in einem chinesischen Restaurant getroffen. Es gab heute Essen aus der Region Hunan im Südwesten Chinas. Teilweise recht scharf ;-). Ein Versuch, ob unsere Mägen das wieder verkraften. Bisher schaut's gut aus, morgen wissen wir mehr.

Zum Abschluss des Abends haben wir uns dann noch in das "Malle" Shanghais führen lassen. Keine Angst, dort gab es keine Eimer mit Sangria, aber lauter deutsche Bars. Es gab dann noch ein leckeres Bier und einen Pfannekuchen zum Nachtisch für mich :-).

Morgen werden wir noch einen Tag in Shanghai verbringen und abends fliegen wir schon weiter nach Guilin. Es kann also sein, dass wir uns erst wieder übermorgen melden können, denn wenn der Flieger wieder Verspätung hat, wird es ein langer Tag...

Simone.



Sonntag, 25.9.
Am Sonntag sind wir um 6:30 Uhr in Xitang aufgewacht. Nein, nicht weil wir den Wecker so früh gestellt hätten, sondern weil wir die Fenster offen hatten. Denn in China gibt es nicht wirklich einen Sonntag wie bei uns. Um 6:30 Uhr ging auf einer Baustelle gegenüber die Post ab und auch in den Gassen von Xitang hörte man die Menschen rumoren.

Leider hat es auch bei uns rumort: Alexander hat sich den Magen verdorben und so kamen die schon vorsorglich mitgenommenen Tanacomp-Tabletten zum Einsatz. Vermutlich war das Essen vom Vorabend die Ursache, aber so genau wissen wir es leider nicht.

Für 9:00 Uhr hatten wir dann eine Runde durch Xitang bei Tageslicht geplant. Es war unglaublich, wie viele chinesische Reisegruppen da schon unterwegs waren. Da unser Zimmer direkt an einer dieser Gassen lag, traten wir aus der Tür direkt ins Gewusel. Wir sind dann bis gegen 11:00 Uhr durch Xitang entlang der Kanäle flaniert. Und auch da haben wir wieder keine westlichen Touristen erblickt.

Xitang bei Tag

Um 11:00 Uhr ging es dann zurück nach Shanghai mit dem Auto. An einer Mautstation haben wir mal wieder die chinesische Art Auto zu fahren erlebt: vor uns stand ein Auto, dessen Fahrer die Maut bezahlen sollte. Anstatt das zu tun, gab es Diskussionen. Junhaos Frau hat nach kurzer Zeit angefangen, rhythmisch zu hupen und zu gestikulieren. Als sich nichts tat, ist Junhao dann ausgestiegen und hat sich lautstark beschwert. Er kam zurück und meinte, der Fahrer wolle nicht bezahlen, weil es viel teurer wäre als am Vortag. In der Nacht waren die Gebühren angehoben worden. Nach ca. 10 min. Diskussion haben sie die Verhandlungen dann ein Stück nach vorne verlegt, wir konnten zahlen und weiterfahren.

Unser Ziel in Shanghai war der Zoo. Leider war es hier nicht so einfach, einen Parkplatz zu finden. Nach einem kurzen Gespräch und einer kleinen ausgehandelten Parkgebühr konnten wir das Auto in einem privaten Wohngebiet abstellen. Junhao und Familie sind mittagessen gegangen und wir schon mal in den Zoo aufgrund der magentechnischen Situation.

Im Zoo waren die Hauptattraktion die Pandas. Wir haben große Pandas gesehen und auch kleine rote. Sehr schön! Anschließend haben wir noch diverse andere Tiere besucht und unsere englischen Vokabeln dabei aufgefrischt ;-). Die Haltungsbedingungen sind mit denen in einem deutschen Zoo vergleichbar, das Gelände selbst kam uns noch weitläufiger vor. Es gab viele Wiesen dazwischen und die Leute haben Picknick und sogar kleine Zelte mitgebracht.

Roter Panda

Panda

Gegen 16:00 Uhr haben wir uns auf den Weg zu unserer nächsten Station, zur Familie Bamberg, gemacht. Junhao hat uns mit dem Auto hingebracht. Familie Bamberg sind Bekannte von mir (Simone) aus Darmstadt. Der Vater ist beruflich für zwei Jahre in Shanghai stationiert und die Familie (Mutter und drei Kinder im Alter von 16, 13 und 1,5) sind seit 6 Wochen auch hier. Leider sind die Möbel noch im Container, trotzdem sind wir herzlich aufgenommen und super untergebracht worden!

Die Famile lebt in einem Compound. Das ist eine Wohnsiedlung für "expats" (ex patriots), also von einer Firma ins Ausland gesendete Familien. Es sieht ein bisschen so aus, wie eine große Ferienhaussiedlung. Es gibt ein gemeinsames Schwimmbad, gemeinsame Sporteinrichtungen und es leben fast nur Deutsche und Franzosen hier. Das Haus haben wir erstmal etwas gesucht, weil dummerweise die ungeraden Hausnummern in anderen Straßen liegen als die geraden. Aber so riesig ist das Gelände dann doch nicht :-). Alles sehr grün und in einem mit einer Mauer abgeschlossenen Gebiet. Kein Hochsicherheitstrakt, aber wieder mal ein ganz anderer Eindruck von China.

Zum Abendessen haben wir dann erstmal Pizza bestellt und eine kurze Runde durch das Compound gedreht. Nach dem Essen sind wir nochmal losgezogen. Der Familie ist ein eigener Fahrer abgestellt, der uns in die Stadt gebracht hat. Dort sind wir im Hyatt Hotel in die oberste Etage gefahren und hatten von dort aus einen tollen Blick auf den beleuchteten Bund, die Flaniermeile Shanghais entlang des Huang Pu Flusses. Wir haben dort ein Getränk geschlürft und den Ausblick genossen. Dann ging es nach einer Stunde wieder per Chauffeur nach Hause.

Pudong bei Nacht

Simone.



Sonntag, 25. September 2011
Samstag, 24.9.
Samstag sind wir früh aufgestanden. Der Wecker stand auf 7:00 Uhr, los ging es um 8:00 Uhr. Da in Shanghai schon um halb sechs die Stadt erwacht, waren wir zu der Zeit auch schonmal kurz wach, um das Fenster zuzumachen und auch die Sonne nochmal auszusperren.

Um 8:00 Uhr ging es dann gleich los. Junhao war wieder unser Reiseführer und hat uns schonmal einen Einblick in seine Heimatstadt gegeben. Zuerst ging es los zur Expo. Der Chinesische Pavillion der Expo 2010 steht noch und kann weiter besucht werden.

Expopavillon Shanghai

Da der Andrang und damit auch die Schlange am Ticketschalter im Pavillion immernoch recht hoch ist, waren wir vor der Öffnungszeit da und mussten nicht lange warten. Zur Einstimmung haben wir erstmal einen pathetischen Kurzfilm über die Geschichte Chinas gesehen, eben echt chinesisch aufgemacht inclusive Lovestory. Der Rundgang war multimedial gestaltet, zum Beispiel durch die Aufarbeitung alter Zeichnungen zu einem Trickfilm. Einer der Höhepunkte war, dass wir mit einer kleinen Bahn eine Rundfahrt durch eine künstliche Landschaft gemacht haben.

Andere Pavillions stehen auch noch, werden teilweise umgenutzt und teilweise rückgebaut. Der chinesische Pavillion ist auch architektonisch eine Besichtigung wert. Die ganze Gestaltung war sehr schön, aber wie vermutlich oft bei einer Expo überzeugt alles mehr durch Form als durch Inhalt.

Vom Expo-Gelände aus hatten wir bei strahlendem Sonnenschein dann auch zum ersten Mal einen Blick auf die Stadt. Dorthin fuhren wir im Anschluss und erklommen den Fernsehturm (Oriental Pearl Tower) mit dem Aufzug.

Fernsehturm Oriental Pearl Tower Shanghai

Der Turm ist über 400m hoch und die oberste Aussichtsplattform befindet sich auf 350m. Wir haben uns für diesen Turm entschieden, weil man hier einen 360° Blick auf die Stadt hat. Die Alternative wäre das SWFC (Shanghai World Finance Center) gewesen, das etwas höher ist und wie ein Flaschenöffner aussieht, bei dem man aber nur in zwei Richtungen rausschauen kann. Die Aussicht war prima, auch weil man auf verschiedenen Ebenen anhalten und rausschauen konnte. Auf einer Ebene war ein Glasboden eingebaut, so dass man auch den Blick nach unten genießen konnte.

Glasboden im Oriental Pearl Tower

Simone und Alexander auf dem Oriental Pearl Tower

Wieder auf der Erde angekommen, haben wir uns noch das eingegliederte Museum angeschaut. Dort wird die Geschichte der Stadt Shanghai dargestellt. Hier sind viele einzelne Szenen mit Puppen nachgestellt (z.B. Herstellung von Stoffen). Es gibt Miniaturausgaben von Häusern, Autos, Türen und anderen typischen Gegenständen. Alles sehr schön in Szene gesetzt. Alleine hier kann man sich kurzweilig eine sehr lange Zeit aufhalten.

Im Anschluss sind wir zu Junhaos Eltern gefahren, wo seine Mutter schon für uns gekocht hatte. Nach einem leckeren typischen Mittagessen haben wir uns kurz ausgeruht und sind dann mit Junhao, seiner Frau und seiner Tochter im Auto nach Xitang gefahren.

Xitang ist ein kleines Wasserdörfchen. Das bedeutet, dass zwischen den Häusern lauter Kanäle fließen, auf denen Boote, die mit großen Paddeln bewegt werden, Touristen befördern. Der Zugang zu der Stadt ist durch ein großes Tor gesichert, an dem man mal wieder Eintritt zahlen sollte. Wir haben erst versucht, zu Fuß kostenlos durchzukommen und so den Eintritt zu sparen, aber das ging schief. Also versuchten wir es auf anderem Wege. Als wir wieder ans Auto kamen, war da plötzlich ein Mann, im Weiteren nur noch "der Schleuser" genannt. Erst waren wir alle skeptisch, aber Junhao hat dann mit ihm geredet. Der Schleuser hat uns um die Stadt herum zu einem Parkplatz gelotst, von dem aus wir ohne Eintritt in die Stadt kamen. Das hat uns einiges an Geld gespart ;-). Der Schleuser hat uns dann auch gleich noch unsere Unterkunft gezeigt. Es war ein mini Gang zu einem Hinterhof, in dem die Vermieterin wohnt. Wir hatten ein kleines Haus mit zwei Zimmern direkt am Kanal. Die Tür ging direkt von dem Fußweg entlang des Kanals ab. In der oberen Etage hatten wir ein Zimmer mit traditionell chinesischem Himmmelbett und Beistellbett und unten hatten Junhao und Familie ihr Zimmer. Die Zimmer waren sehr einfach, aber für eine Nacht ok.

Nach dem Bezug der Zimmer haben wir in einem kleinen Restaurant gegessen und dann noch eine Runde durch die inzwischen dunkle und toll beleuchtete Stadt gedreht. Überall sorgten rote Lampions für ein tolles Licht. Auf dem Fluss haben die Leute Teelichter in bunten Papierschiffchen fahren lassen. Junhao und Familie waren dann auf eigenen Wegen unterwegs. Wir kamen auf unserer Tour auch durch die "Partymeile". Jede Menge Bars, die entweder Livemusik oder Karaoke boten, oft sehr laut. Wir haben dann eine Bar in einer Seitenstraße gefunden, die prima Livesänger mit Gitarre hatte. Einer hat englisch gesungen und ein anderer chinesisch. Beides aus dem Genre Rock / Pop. Echt gut. Dazu gab es ein Bier, das ungefähr das sechsfache von dem Bier gekostet hat, das wir im Hostel bestellt hatten.

Xitang bei Nacht

Als wir um 23:00 Uhr heimgingen hatten die meisten Geschäfte schon geschlossen. Und plötzlich standen wir vor einer ganzen Reihe dunkler Holztüren. Eine davon gehörte zu unserem Zimmer. Beinahe wären wir schon bei jemand anderem eingebrochen, da haben wir doch noch die öffentliche Toilette gefunden, die uns vorher als Orientierungspunkt gedient hatte. Puh, Zimmer gefunden! Wir wollten dann leise reingehen, weil wir dachten, dass Junhaos Tochter schon schlafen würde. Das ging gründlich schief, da die Tür dermaßen quietschte, dass die ganze Straße was davon hatte. Aber Junhao kam uns gleich entgegen um uns zu versichern, dass die Kleine eh noch nicht geschlafen hätte ;-).

Simone.



Freitag, 23.9.
Seit wir in Richtung Shanghai unterwegs waren, hatten wir leider kein Internet, jetzt wollen wir die Berichte aber nachholen.

Freitag war unser letzter Tag in Xian, am Abend ging unser Flieger nach Shanghai. Also haben wir den Morgen noch einmal dazu genutzt auszuschlafen und dann unsere Taschen gepackt. Das Gepäck konnten wir im Hostel lassen und so haben wir uns auf den Weg zum Südtor der Stadtmauer gemacht, um die letzte noch offene Attraktion zu erleben: Wir haben die Stadtmauer erklommen.

Stadtmauer in Xian

Oben angekommen haben wir uns Fahrräder, besser gesagt Drahtesel, geliehen. Mit diesen Gefährten - ein Gang, keine Federung, haben wir die 14 km Kopfsteinpflaster auf der ca. 10m breiten Stadtmauer in 1,5 Stunden mit Fotostopps zurückgelegt. Von der Mauer aus hatten wir nochmal einen schönen Blick auf die Stadt. Ein schöner Abschied bei schönem Wetter.

Stadtmauer in Xian

Dann wollten wir noch schnell was essen, bevor es zum Flughafen ging und haben uns wieder für West-Essen entschieden, da wir in Shanghai ja erstmal wieder chinesisch essen würden. Also fiel die Wahl auf PizzaHut. Und was isst man da so? Richtig: Alexander ein Reisgericht und Simone ein Nudelgericht ;-).

Frisch gestärkt haben wir im Hostel unser Gepäck abgeholt - puh, ganz schön schwer - und sind zum Flughafenbus gestapft. Das funktionierte alles problemlos und wir konnten als eine der ersten einchecken. Zu dem Zeitpunkt war der Abflug schon 20 Minuten später als geplant angesetzt. Das Boarding hat sich weiter verschoben, so dass wir dann schon 30 Minuten Verspätung hatten. Und als wir dann im Flieger saßen und startklar waren, kam eine Durchsage "tut uns leid, es gibt noch einmal eine Verzögerung unbestimmter Länge, wir servieren jetzt das Essen". Das war das erste Mal, dass ich im Flugzeug noch am Boden gegessen habe :-). Das Essen war verteilt, alle am Mampfen und da ging dann plötzlich alles schnell: Becher eingesammelt, Essen teilweise auch, Tablletts hochklappen und das Flugzeug setzte sich in Bewegung - zumindest erstmal bis zur Schlange an der Startbahn. Letzten Endes sind wir dann mit 1,5 Stunden Verspätung nach 2 Stunden Flug in Shanghai um 22:45 Uhr angekommen. Auf dem Flug hat Alexander dann noch gemerkt, dass er seine neu erstandene Kappe (ein 1-EUR-Schnäppchen) in Xian irgendwo hat liegenlassen. Jetzt muss ein neues Souvenir her ;-).

Am Flughafen hat Junhao (ziemlich lange) auf uns gewartet und uns abgeholt. Wir sind dann mit der letzten Sonderbahn bis zu einer Station in der Nähe des Hotels gefahren (Endstation). Nachdem wir ausgestiegen sind, gingen die Lichter aus und der Zug parkte da. Wir sind dann noch ein kurzes Stück mit dem Taxi gefahren und schon waren wir da, konnten einchecken und das Zimmer beziehen. Das Hotel ist 5 Minuten zu Fuß von Junhaos Wohnung entfernt. Nachdem es dann auch schon nach Mitternacht war, und für den nächsten Morgen der Beginn des weiteren Sightseeings auf 8:00 Uhr angesetzt war, sind wir nur noch in die Betten gefallen.

Simone.